Gemeinsam für eine starke Landwirtschaft – Ein Appell zur Einheit
Die Landwirtschaft in Deutschland steht vor großen Herausforderungen: Unsichere Märkte, steigende Produktionskosten und Betriebe, die ums Überleben kämpfen. In dieser Situation sollten wir Landwirte zusammenhalten, anstatt uns gegenseitig zu bekämpfen. Doch in der Diskussion um die nationale Umsetzung von Artikel 148 der Gemeinsamen Marktorganisation (GMO) gibt es Streit zwischen zwei wichtigen Gruppen: dem Deutschen Bauernverband (DBV) , BDM und Land schafft Verbindung (LSV).
Diese Uneinigkeit schadet nicht nur uns Landwirten, sondern spielt der Politik in die Hände. Deshalb rufe ich dazu auf: Wir müssen an einem Strang ziehen und eine gemeinsame Lösung finden, die uns alle stärkt!
Worum geht es bei Artikel 148? Artikel 148 der GMO bietet die Möglichkeit, verbindliche Lieferverträge zwischen Landwirten und Abnehmern, wie Molkereien, einzuführen. Diese Verträge könnten klare Regelungen zu Menge, Qualität, Preis und Laufzeit enthalten. Ziel ist es, den Landwirten mehr Planungssicherheit zu geben und ihre Verhandlungsposition gegenüber der Industrie und dem Handel zu stärken.
Land schafft Verbindung sieht in Artikel 148 eine große Chance: Landwirte könnten dadurch fairere Preise erzielen, und die Macht der Abnehmer würde begrenzt. Der DBV hingegen befürchtet, dass diese Verträge neue Abhängigkeiten schaffen und am Ende zu niedrigeren Erzeugerpreisen führen könnten.
Beide Seiten haben wichtige Argumente – genau deshalb ist es so wichtig, dass wir eine gemeinsame Linie finden.
Mein Vorschlag:
Chancen nutzen, Risiken minimieren Wir können die Vorteile von Artikel 148 nutzen, ohne die Risiken zu ignorieren. Dafür sollten wir uns auf folgende Punkte einigen:
1. Verbindliche Lieferverträge – aber fair gestaltet: Verträge nach Artikel 148 können Landwirten Planungssicherheit bieten. Damit dies gelingt, müssen die Bedingungen fair sein und die Interessen der Landwirte schützen. Es darf nicht dazu kommen, dass wir durch diese Verträge in eine noch stärkere Abhängigkeit von Molkereien oder dem Handel geraten.
2. Einheitliche Regeln für alle Sektoren: Die Vorteile von Artikel 148 sollten nicht nur der Milchwirtschaft zugutekommen. Auch andere Bereiche wie Obst-, Gemüseanbau oder Tierhaltung müssen davon profitieren können.
3. Einbindung aller Beteiligten: Wir Landwirte müssen bei der Umsetzung von Artikel 148 mitreden können. Die Politik darf nicht über unsere Köpfe hinweg entscheiden. Es braucht einen offenen Dialog zwischen Landwirten, Molkereien, Handel und der Regierung.
4. Regelmäßige Überprüfung: Wenn Artikel 148 umgesetzt wird, muss regelmäßig überprüft werden, ob die Regelung tatsächlich positive Auswirkungen hat. Falls nicht, sollten wir in der Lage sein, nachzusteuern.
Gemeinsam statt gegeneinander Es bringt uns nichts, wenn der DBV und LSV gegeneinander arbeiten. Der wahre Gegner sind nicht wir selbst, sondern die schwierigen Marktbedingungen und eine Politik, die oft nicht versteht, was wir Landwirte wirklich brauchen. Deshalb appelliere ich an alle: Lasst uns zusammenstehen und gemeinsame Ziele verfolgen. Nur so können wir die Politik in die Verantwortung nehmen und echte Verbesserungen für unsere Betriebe erreichen.
Die Zukunft unserer Landwirtschaft liegt in unseren Händen – und nur gemeinsam können wir sie gestalten.
Straßberger, Roland
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