Das Handelsabkommen zwischen der Europäischen Union und den Mercosur-Staaten wird kontrovers diskutiert. In manchen Medien wird die Kritik europäischer Landwirte an diesem Abkommen jedoch als überzogen oder sogar heuchlerisch dargestellt. Solche Meinungen unterschätzen nicht nur die Bedeutung der europäischen Landwirtschaft, sondern stellen auch die Rolle der Agrarsubventionen und deren Zusammenhang mit Marktpreisen falsch dar. Ein genauer Blick zeigt, dass die Sorgen der Landwirte berechtigt sind – und dass das Abkommen langfristig gefährliche Folgen haben könnte.
Journalisten, die das Abkommen verharmlosen, argumentieren häufig, dass die vereinbarten Importmengen gering seien und die europäischen Märkte kaum beeinträchtigen würden. Doch dieser Ansatz greift zu kurz. Beispielsweise die 99.000 Tonnen Rindfleisch, die jährlich zollbegünstigt aus den Mercosur-Staaten in die EU kommen sollen, mögen nur 1,6 Prozent der EU-Produktion ausmachen. Doch in einem bereits hart umkämpften Markt, in dem viele Landwirte kaum über die Runden kommen, kann selbst ein kleiner zusätzlicher Preisdruck fatale Folgen haben. Produkte aus Mercosur-Staaten werden unter Bedingungen produziert, die in Europa undenkbar wären – mit niedrigeren Umwelt-, Tierwohl- und Sozialstandards. Dies führt zu unfairen Wettbewerbsvorteilen, die europäische Landwirte in Bedrängnis bringen. Langfristig könnten diese Importe nicht nur Preise senken, sondern auch dazu führen, dass kleine und mittelständische Betriebe aufgeben müssen. Dies hätte massive wirtschaftliche und soziale Konsequenzen für den ländlichen Raum in Europa.
Ein häufiges Missverständnis in der öffentlichen Debatte ist die Darstellung von EU-Subventionen als großzügige Geldgeschenke an Landwirte. Tatsächlich erfüllen die jährlichen 55 Milliarden Euro, die in die europäische Landwirtschaft fließen, eine entscheidende Funktion. Europäische Landwirte arbeiten unter den weltweit höchsten Umwelt-, Tierwohl- und Sozialstandards, die ihre Produktionskosten deutlich erhöhen. Subventionen gleichen diesen Nachteil aus und ermöglichen es, hochwertige Produkte zu erschwinglichen Preisen anzubieten. Ohne Subventionen müssten Landwirte ihre Kosten vollständig über den Handelspreis decken. Dies würde die Lebensmittelpreise für Verbraucher drastisch erhöhen und viele Haushalte überfordern. Supermärkte und Discounter üben massiven Preisdruck auf die Produzenten aus. Subventionen verhindern, dass Landwirte durch die niedrigen Preise des Handels in den Ruin getrieben werden. Subventionen sind also keine Geschenke, sondern ein Garant für faire Preise und die Existenz einer nachhaltigen, europäischen Landwirtschaft.
Manche Kommentatoren bezeichnen die Kritik europäischer Landwirte als heuchlerisch und verweisen auf die starke Exportorientierung der EU. Sie ignorieren dabei jedoch die entscheidenden Unterschiede zwischen europäischen und Mercosur-Produkten. Europäische Lebensmittel werden unter strengen Umwelt- und Sozialauflagen produziert, während in den Mercosur-Staaten häufig geringere Anforderungen gelten. Dieser Qualitätsunterschied rechtfertigt höhere Preise, wird aber durch das Abkommen untergraben. Die EU exportiert Produkte wie Käse oder Schweinefleisch, um Überproduktionen abzubauen und die Landwirtschaft zu stabilisieren. Dies ist eine wirtschaftliche Notwendigkeit, kein Widerspruch zur Kritik an ungleichen Importbedingungen. Die Behauptung, europäische Landwirte profitierten von unfairem Wettbewerbsvorteil, greift daher ins Leere. Tatsächlich stehen sie für eine nachhaltige Produktion, die weltweit Vorbildcharakter hat.
Kurzfristig mag das Abkommen wirtschaftliche Vorteile bringen, doch die langfristigen Schäden sind erheblich. Die Fleischproduktion in den Mercosur-Staaten geht mit massiver Abholzung, Pestizideinsatz und klimaschädlichen Praktiken einher. Diese Probleme betreffen nicht nur Südamerika, sondern das gesamte Klima. Der Preisdruck könnte dazu führen, dass zahlreiche Betriebe in Europa aufgeben müssen. Das würde Arbeitsplätze kosten, ländliche Strukturen gefährden und die regionale Versorgungssicherheit schwächen. Je mehr Europa auf billige Importe setzt, desto abhängiger wird es von ausländischen Produzenten – ein Risiko, das in Krisenzeiten besonders spürbar wird.
Subventionen sind mehr als nur ein finanzieller Ausgleich. Sie sind eine Investition in die Versorgungssicherheit, die EU kann ihren Bedarf an Lebensmitteln eigenständig decken – ein entscheidender Vorteil in Krisenzeiten. Sie fördern umweltfreundliche Anbaumethoden und tiergerechte Haltung. Subventionen sichern das Überleben kleiner und mittlerer Betriebe, die für den ländlichen Raum und die europäische Kultur von großer Bedeutung sind.
Die Kritik europäischer Landwirte am Mercosur-Abkommen ist weder übertrieben noch heuchlerisch – sie ist dringend notwendig. Das Abkommen gefährdet die Zukunft der Landwirtschaft, die nicht nur ein Wirtschaftszweig, sondern ein gesellschaftlicher Pfeiler ist. Subventionen sind dabei kein Privileg, sondern ein unverzichtbares Werkzeug, um faire Preise, Qualität und Versorgungssicherheit zu garantieren. Statt Abkommen zu schließen, die kurzfristige Gewinne versprechen, braucht Europa eine Politik, die langfristig Stabilität, Nachhaltigkeit und Unabhängigkeit sichert.
Anstatt nur Populismus zu verbreiten, was sind die Fakten ?
Nachhaltige Erzeugung von grundsätzlichen Lebensmitteln: in der EU unterliegen die Landwirte den gesetzlichen Vorgaben der Nachhaltigkeit. Nachhaltig bedeutet doch auch das wir bewiesen haben, alleine durch den Umstand das unsere Landwirtschaft seit Jahrhunderten das Landschaftsbild in Europa prägt, in Süd Amerika wird Wald gerodet um mit der entstandenen Freifläche Profit zu machen. Umwelt / Klimaschutz: Die/Der Regenwald in Südamerika ist meiner Meinung nach eines der Rückräder des Weltklima, für mein dafürhalten sollte man diesen Regenwald als Welterbe international einstufen.
schlussendlich die Frage: wer profitiert von dem Abkommen? ist es die breite Mittelschicht in Süd Amerika die jetzt Zugang zu Konsumgütern hat? Profitieren die Verbraucher die jetzt in Europa Zugang zu einem größeren Angebot an Lebensmitteln haben ? Meiner Auffassung nach haben Finanzkräfte Druck auf die EU ausgeübt um mehr Profit zu machen, frei nach dem Sex,Drugs and Rock n Roll
der Verlierer des Abkommen ist am ende jeder einzelne Mensch selber, da die Folgen durch die abhlzung der Lunge des Planeten nicht absehbar sind.