Es ist frustrierend zu sehen, dass ein fortlaufender Zustand des Nichtstuns herrscht, weil keiner der Entscheidungsträger das Rückgrat hat, etwas zu ändern. Dies gilt für alle politischen Parteien, aber insbesondere für die ehemals großen Volksparteien. Es scheint, als ob sie sich alle dem Status quo fügen und keine entscheidenden Maßnahmen ergreifen möchten.
Was mich besonders verärgert, ist, dass unsere großen Berufsvertretungen, die dazu da sind, unsere Interessen zu vertreten, sich dem Mainstream nicht widersetzen. Statt mutig voranzuschreiten und sich für die Bedürfnisse der Menschen einzusetzen, scheinen sie den einfachsten Weg zu wählen, indem sie den aktuellen Trends folgen und keine Wellen schlagen. Doch wäre es nicht ihre Aufgabe, die Stimme derjenigen zu sein, die sie repräsentieren?
Es ist so einfach, das Ganze zu ändern. Die Funktionäre müssten einfach nur den Mut haben, "nein" zu sagen. Sie sollten den politischen Mut aufbringen, ihre Überzeugungen zu vertreten und nicht immer dem Mainstream zu folgen, nur um beliebt zu sein oder ihre Positionen zu erhalten. Aber warum fällt es ihnen so schwer, ihre Unabhängigkeit zu wahren und Entscheidungen zu treffen, die im besten Interesse der Menschen liegen?
Diese fehlende Entschlossenheit und das mangelnde Rückgrat der Entscheidungsträger haben ernsthafte Auswirkungen auf das Land Brandenburg. Die Menschen in Brandenburg haben ihre eigenen spezifischen Herausforderungen und Bedürfnisse, die von den politischen Parteien und Berufsverbänden angemessen angegangen werden sollten. Doch stattdessen scheint es, als ob sie nur ihren eigenen Interessen und dem politischen Kalkül folgen.
Es ist an der Zeit, dass sowohl die politischen Parteien als auch die Berufsvertretungen in Brandenburg Verantwortung übernehmen und den Mut aufbringen, für echte Veränderungen einzustehen. Sie sollten die Bedürfnisse und Anliegen der Menschen ernst nehmen und sich nicht scheuen, unbequeme Entscheidungen zu treffen. Nur so kann ein echter Fortschritt erzielt und das Vertrauen der Bürger in die politischen Institutionen wiederhergestellt werden.
Lieber Roland, das ist bei uns in Baden-Württemberg ganz ähnlich. Dass der Bauernverband nicht die Interessen der bäuerlichen Landwirtschaft vertritt, erkannte ich schon vor rund 50 Jahren als damaliger Jungbauer. Und habe deshalb seinerzeit die Mitgliedschaft gekündigt und dies noch keinen Tag bereut. Es ist leider schwer vorstellbar, dass die gemästeten Funktionärscliquen sich aufraffen und Mut zeigen. In den weichen Mainstream-Sesseln lässt es sich gut leben.
Wir hatten kürzlich einen Pressetermin wegen Wolfsrissen nahe unseren Höfen, an dem auch die zuständige Staatssekretärin der Landesregierung teil nahm. Vom örtlichen BV-Vertreter war kein Wort zu hören. Für uns Bauern blieb nur Frust übrig.
Bei uns im Dorf sollen 2 große landwirtschaftlich genutzte Flächen in idyllischer Landschaft mit Solaranlagen zugepflastert werden. Wiederstand durch den Bauernverband ist nicht erkennbar. Es sind wohl eine ganze Reihe NGO´s eingebunden. Wir Bauern im unmittelbaren Umfeld erfuhren von den nahezu abgeschlossenen Planungen jedoch nur beiläufig durch eine kleine Pressenotiz.